Hinweise für die Projektierung

Kriechen

Kriechen

Das Kriechen ist die zeitabhängige Zunahme des Federweges einer unter konstanter Last stehenden Feder. Es ist eine Folgeerscheinung der Relaxation, d. h. des zeitabhängigen Nachlassens der Rückstellkraft einer unter konstanter Verformung stehenden Feder. Es erfolgt mit einer so großen Trägheit, dass es an den Schwingungsbewegungen der Gummi-Metall-Elemente nicht teilnimmt.

Das Kriechen wird beeinflusst durch

  • Werkstoff
  • Federrate im Lastpunkt
  • Kennlinienverlauf

Das Kriechen verläuft für eine lineare Federcharakteristik bei konstanter Temperatur linear proportional zum Logarithmus der Zeit. Es ist unabhängig von der Belastungsart (Druck, Schub).

Der Kriechwert K eines Elastomer-Werkstoffes ist wie folgt definiert:

Einfederung im Laufe der Zeit

K = Δ S S 6 × n

Für die in SCHWINGMETALL-Elemente eingesetzten Elastomer-Werkstoffe gelten folgende Richtwerte:

Elastomer-Härte Kriechwert Kriechwert Kriechwert
  NR CR NBR
40 Shore A 0,02 0,04 0,04
55 Shore A 0,03 0,05 0,04
65 Shore A 0,04 0,05 0,05
NR – Naturkautschuk; CR – Chloropren-Kautschuk; NBR – Nitril-Kautschuk

Die Tabellenwerte wurden an Puffern, ∅ 50 mm, 45 mm hoch, ermittelt und unterliegen einer Toleranzbreite von ± 15 %. Kriechwerte für großvolumigere Teile können ca. 20 % größer sein.

Die durch das Kriechen verursachte geringfügige Federwegzunahme kann in der Praxis meist vernachlässigt werden. Lediglich bei der Lagerung von Aggregaten, deren Wellen große Fluchtgenauigkeit erfordern und deren treibende und getriebene Einheit nicht auf einem gemeinsamen Fundament montiert sind, muß die zeitabhängige Federwegzunahme berücksichtigt werden. Da aber die Federwegzunahme für eine angenommene Standzeit von ca. 20 Jahren bereits nach 24 h Belastungszeit den halben Wert erreicht hat, kann das endgültige Ausrichten nach einem Tag erfolgen.